Lektion 3 – Fahrt in den Ösling…
… oder wie Kriege ein Land und seine Menschen verändern. Das Ösling / Luxemburger Ardennen umfasst den Norden des Grossherzogtums, etwa ein Drittel der Landesfläche und liegt zwischen 400 und 500 Höhenmeter. Die Landschaft ist geprägt von Hochflächen und tief eingegrabenen Flüssen, wie der Our und der Sauer mit ihren Tälern. Luxemburg war in seiner Geschichte immer wieder militärisch hart bedrängt worden. Die noch heute sichtbaren gewaltigen Festungsanlagen und Kasematten in der Hauptstadt Luxemburg sind Zeugnisse davon. Aber die beiden Überfälle der deutschen Kaiser- (im 1. Weltkrieg) und der Naziarmee (im 2. Weltkrieg) über das jeweils neutrale Luxemburg, haben das Land verändert. Im Ardennenkrieg im Winter 1944/45, der auch im Norden Frankreichs und Süden Belgiens schwere Spuren hinterliess. Ebenso traf es den Ösling mit jeweils schweren Zerstörungen der Dörfer, historischen Städte (Clerf, Vianden, Diekirch) und mit vielen Todesopfern unter ihren Bürgerinnen und Bürgern. Die Luxemburger konnten sich nur dank der grossen Unterstützung vor allem durch amerikanische Panzer- und Infanterietruppen gegen den übermächtigen Feind aus dem Nachbarland verteidigen und ihn schliesslich vertreiben. In vielen Gemeinden des Ösling erinnern Soldatendenkmäler und Gedenkstätten an diese Ereignisse. Eine der Folgen davon: Nach dem 2. Weltkrieg gab Luxemburg seine Neutralität auf und wurde zu einem der Gründungsstaaten der Nato, und Luxemburg stellte sogar Soldaten im Koreakrieg, um dort die US-Truppen zu unterstützen, als Gegenleistung für deren Befreiungshilfe in den Ardennenschlachten 1944/45.
Im Schloss Clervaux/Clerf unterstreicht die Foto-Sammlung «Porträt der Menschheit» des Luxemburger Fotographen Edward Steichen die Wichtigkeit zu immerwährendem Frieden, sozialer Gerechtigkeit und unbedingtem Schutz allen Lebens in all seinen Formen. Nur der Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen und der ganzen Schöpfung kann die Menschen vor neuen kriegerischen Ereignissen schützen. Die Ausstellung ist ein wichtiges Gegengewicht zu den Kriegsereignissen in der Ösling-/Ardennen-Landschaft.
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